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Schä­digt Lesen bei schlech­tem Licht die Augen?

Die weit ver­brei­te­te Annah­me, dass Lesen bei schlech­tem Licht die Augen dau­er­haft schä­digt, ist medi­zi­nisch nicht belegt. Zwar kann das Lesen in dunk­ler Umge­bung zu vor­über­ge­hen­den Beschwer­den füh­ren – wie ange­streng­tem Sehen, Kopf­schmer­zen oder tro­cke­nen Augen –, aber es ver­ur­sacht kei­ne blei­ben­den Schä­den an den Augen oder der Seh­kraft. Die Augen­mus­ku­la­tur muss bei wenig Licht mehr arbei­ten, um den Fokus zu hal­ten, was zu Ermü­dung füh­ren kann. Die­se Effek­te sind jedoch rever­si­bel.

Wis­sen­schaft­lich lässt sich fest­hal­ten, dass sich die Augen zwar an ver­schie­de­ne Licht­ver­hält­nis­se anpas­sen kön­nen, jedoch unter schlech­ten Bedin­gun­gen mehr Ener­gie benö­ti­gen. Das kann als unan­ge­nehm emp­fun­den wer­den, ist aber kein Hin­weis auf eine dau­er­haf­te Beein­träch­ti­gung. Auch die Vor­stel­lung, dass schwa­ches Licht Kurz­sich­tig­keit (Myo­pie) begüns­tigt, ist nicht halt­bar – hier spie­len vor allem gene­ti­sche Fak­to­ren und der Man­gel an Tages­licht im Frei­en eine Rol­le.

Kurz­um: Wer regel­mä­ßig bei schwa­chem Licht liest, ris­kiert kei­ne Augen­schä­den, son­dern ledig­lich tem­po­rä­re Über­an­stren­gung. Für ent­spann­tes und augen­scho­nen­des Lesen ist jedoch eine gute, blend­freie Beleuch­tung wei­ter­hin emp­feh­lens­wert.

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