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War­um haben Zebras Strei­fen?

Die mar­kan­ten Strei­fen der Zebras sind ein fas­zi­nie­ren­des Bei­spiel für die Wir­kung natür­li­cher Selek­ti­on – und lan­ge Zeit gab es vie­le kon­kur­rie­ren­de Theo­rien. Heu­te gilt als wis­sen­schaft­lich am bes­ten belegt: Die Strei­fen die­nen vor allem dazu, blut­saugen­de Insek­ten wie Brem­sen und Tse­tse­flie­gen abzu­weh­ren. Expe­ri­men­te zeig­ten, dass die­se Insek­ten auf gestreif­te Mus­ter deut­lich schlech­ter lan­den kön­nen als auf ein­far­bi­gen Flä­chen. Ver­mut­lich ver­wir­ren die schwarz-wei­ßen Kon­tras­te ihr visu­el­les Sys­tem, das auf pola­ri­sier­te Licht­re­fle­xio­nen reagiert – ähn­lich wie bei Was­ser­flä­chen.

Dane­ben gibt es Hin­wei­se, dass die Strei­fen auch ther­mo­re­gu­la­to­risch wir­ken könn­ten, also hel­fen, den Kör­per zu küh­len. Die schwar­zen Flä­chen hei­zen sich stär­ker auf als die wei­ßen, was zu Mikro-Luft­strö­men ent­lang der Fell­ober­flä­che füh­ren könn­te. Die­ser Effekt ist aber weni­ger gut belegt als der Schutz vor Insek­ten. Auch Theo­rien zur Tar­nung oder zur sozia­len Kom­mu­ni­ka­ti­on in Zebra­her­den wur­den vor­ge­schla­gen, gel­ten jedoch heu­te als nach­ran­gig oder ergän­zend.

Inter­es­san­ter­wei­se unter­schei­den sich die Strei­fen­mus­ter je nach Zebra­art deut­lich – Gre­vy­ze­bras etwa haben enge­re, dich­te­re Strei­fen als Step­pen­ze­bras. Das spricht dafür, dass sich die Mus­ter im Lauf der Evo­lu­ti­on je nach Lebens­raum und öko­lo­gi­schem Druck unter­schied­lich aus­ge­prägt haben. Doch allen gemein­sam ist: Die Strei­fen sind kein ästhe­ti­scher Zufall, son­dern eine effek­ti­ve, evo­lu­tiv bewähr­te Stra­te­gie.

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