Wieso riechen Regen und Erde nach einem Sommerregen so besonders?

Der unverwechselbare Duft nach einem Sommerregen hat zwei Hauptquellen: Petrichor und Ozon. Petrichor bezeichnet das charakteristische Aroma feuchter Erde, das entsteht, wenn Regen auf trockenen Boden fällt. Dabei werden Öle, die Pflanzen in den Boden abgeben, und ein Stoff namens Geosmin, den Bodenbakterien (insbesondere Actinobakterien) produzieren, in die Luft freigesetzt. Geosmin ist extrem geruchsempfindlich für den Menschen – schon winzige Mengen lösen diesen erdigen, frischen Eindruck aus.
Zusätzlich entsteht bei Gewittern oft ein leicht scharfer, „elektrischer“ Geruch. Das liegt an Ozon, das bei Blitzen aus Sauerstoffmolekülen gebildet wird und sich am Boden bemerkbar macht. Zusammen mit der kühlen, feuchten Luft und der Reinigung von Staubpartikeln in der Atmosphäre ergibt das einen einzigartigen, belebenden Duft.
Weil trockene Hitze die Nase an trockene Erde gewöhnt und Sommerböden besonders viele ätherische Pflanzenstoffe anreichern, wirkt der Regen im Sommer besonders intensiv und angenehm – ein Sinneseindruck, der tief mit Naturerleben verknüpft ist.