Hilft es, die Münze am Automaten zu reiben?
Jeder hat es schon einmal beobachtet oder sogar selbst getan: Die Münze wird vom Automaten in den man sie wirft nicht akzeptiert, also reibt man sie — am besten abwechselnd von beiden Seiten — am Gehäuse des Apparats. Dadurch erhofft man sich, dass die Münze schließlich angenommen wird. Dieses Vorgehen führt vielerorts zu den charakteristischen Kratzspuren an den Geräten. Aber hilft das Reiben überhaupt? Hat es Einfluss darauf, ob die Münze angenommen wird oder nicht?
Um diese Frage zu beantworten, muss man zunächst einmal ergründen, auf welche Weise der Automat prüft, ob es sich um eine echte Münze handelt. Nachdem man das Geldstück in den Schlitz gesteckt hat, fällt dieses in den Prüfer. Dort wird die Münze vermessen anhand ihrer Größe, Leitfähigkeit und der elektromagnetischen Eigenschaften. Moderne Automaten scannen sogar das Prägungsbild. Werden bei dieser Prüfung die Normwerte nicht eingehalten, wirft das Gerät die Münze wieder heraus. Natürlich ist niemals jede Münze exakt gleich, weswegen innerhalb einer bestimmten Toleranz gemessen wird. Und nicht zuletzt kommt es bei der Messung gelegentlich zu Fehlern — vor allem dann, wenn die Messtoleranz zu niedrig eingestellt ist. Dieser Umstand ist die Erklärung dafür, dass eine Münze, die zunächst nicht angenommen wurde, beim zweiten Einwurf akzeptiert wird. Durch das Reiben der Münze verändert sich bei der Messung aber gar nichts.