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War­um tra­gen Gast­stät­ten häu­fig Tier­na­men?

Vie­le süd­deut­sche und hier ins­be­son­de­re schwä­bi­sche Wirts­häu­ser tra­gen nicht sel­ten den Namen von Tie­ren. Man geht in den “Hirsch”, das “Lamm” oder den “Och­sen”. Aber war­um?

Zurück geht die­ser Brauch auf Pil­ger und Fern­händ­ler des Mit­tel­al­ters. Damals spiel­ten Gast­stät­ten eine etwas ande­re Rol­le als heu­te. Sie boten nicht nur Ver­kös­ti­gung, son­dern vor allem auch eine Unter­kunft. Ursprüng­lich über­nah­men die­se Rol­le die Spi­tä­ler. Durch den wach­sen­den, euro­päi­schen Fern­han­del stieg die Nach­fra­ge schließ­lich sprung­haft an. Das sorg­te für einen regel­rech­ten Gast­haus-Boom. Aller­n­orts ent­stan­den neue Unter­künf­te mit teils herz­haf­tem Spei­sen­an­ge­bot.

Der kle­ri­ka­le Hin­ter­grund und die anfäng­li­che Nut­zung durch das Pil­ger­tum sorg­te zunächst für bibli­sche Namen wie “Drei­kö­nig”, “Kro­ne”, “Moh­ren”, “Kas­par” und ande­re. Der “Stern” wies den Rei­sen­den den Weg, die “Son­ne” und das “Kreuz” waren ein Sym­bol für Jesus Chris­tus. Doch vor allem auch die Attri­bu­te von vie­len Hei­li­gen wur­den zum Namen für vie­le Gast­stät­ten. So steht der “Löwe” für den Evan­ge­lis­ten Mar­kus, der “Engel” für Mat­thä­us, der “Och­se” für Lukas und der “Adler” für Johan­nes.

 

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