Warum kann man von Zucker Karies bekommen?
Zähne erkranken an Karies, wenn die vier Hauptfaktoren Plaque, Mikroflora, niedermolekulare Kohlenhydrate (diese sind besonders in Zucker, Süßigkeiten, Kartoffelchips, Eis und Limonade enthalten) und genügend Zeit zusammenwirken.
Neben diesen Hauptfaktoren gibt es diverse Nebenfaktoren: Zahnstellung, Zahnfehlbildungen, Speichelfluss und ‑zusammensetzung, genetische Faktoren, Zusammensetzung der Nahrung und viele andere. In der Plaque siedeln sich Laktobazillen und verschiedene Streptokokkenarten an. Herausragend ist Streptokokkus mutans. Diese Mikroorganismen produzieren aus niedermolekularen Kohlenhydraten organische Säuren, die den Zahn angreifen, indem sie die in der Zahnhartsubstanz vorhandenen Mineralien herauslösen. Zucker aus der Nahrung wird dabei zu Milchsäure abgebaut. Nur Mikroorganismen, die diesen Stoffwechselprozess beherrschen und in stark saurem Milieu überleben können, vermehren sich dann weiter. Zahnbeläge von Personen, die viel und häufig Zucker konsumieren, haben deshalb eine andere Mikroflora. Von großer Wichtigkeit für die Zahngesundheit sind ausreichende Pausen zwischen den Mahlzeiten, in denen der Speichel die Säuren neutralisieren und die angegriffene Zahnsubstanz remineralisieren kann. Es kommt also nicht so sehr auf die Menge des konsumierten Zuckers an, sondern vor allem auf die Häufigkeit oder Dauer des Zuckerkonsums. Eine über den Tag verteilte Dosis eines zuckerhaltigen Erfrischungsgetränkes erhöht das Kariesrisiko schon beträchtlich, da so dem Zahnschmelz die Regenerationsphasen genommen werden.