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War Napo­le­on Bona­par­te wirk­lich beson­ders klein?

Der Mythos, Napo­le­on Bona­par­te sei beson­ders klein gewe­sen, hält sich hart­nä­ckig – ist aber his­to­risch nicht halt­bar. Tat­säch­lich war Napo­le­on für sei­ne Zeit mit etwa 1,68 bis 1,70 Meter durch­schnitt­lich groß. Die Ver­wir­rung stammt teils aus Unter­schie­den zwi­schen fran­zö­si­schen und bri­ti­schen Maß­ein­hei­ten: In fran­zö­si­schen Zoll gemes­sen, ergab sich ein schein­bar klei­ne­rer Wert, den eng­li­sche Quel­len falsch inter­pre­tier­ten.

Zudem tru­gen bri­ti­sche Kari­ka­tu­ris­ten und Pro­pa­gan­dis­ten erheb­lich zur Legen­den­bil­dung bei. Nach Napo­le­ons Nie­der­la­ge wur­de sein Bild gezielt ver­spot­tet – als “klei­ner Mann mit gro­ßem Ego”, um sei­ne Macht und sei­nen Ein­fluss lächer­lich zu machen. Die­ses Image ver­fes­tig­te sich über die Jahr­zehn­te.

Der soge­nann­te “Napo­le­on-Kom­plex” – also die Idee, dass klei­ne Män­ner ein über­stei­ger­tes Gel­tungs­be­dürf­nis hät­ten – wur­de spä­ter fälsch­lich mit ihm in Ver­bin­dung gebracht. In Wahr­heit war sei­ne Erschei­nung kei­nes­wegs auf­fäl­lig klein, son­dern schlicht nor­mal für die Epo­che.