Warum ist das Blaulicht blau?

Dass das Blaulicht blau ist, hat sowohl physikalische als auch praktische Gründe. Blaues Licht wird im Vergleich zu Rot oder Gelb von der Netzhaut stärker wahrgenommen, vor allem in der Dämmerung und nachts, weil unsere Augen in diesen Situationen empfindlicher für kürzere Wellenlängen (blau-violett) sind. Es hebt sich also deutlicher von der Umgebung ab und bleibt auch bei Nebel oder in der Dunkelheit erkennbar, während Rot- oder Gelbtöne schneller in der Fülle anderer Lichtquellen untergehen können. Außerdem wird Blau seltener in der allgemeinen Straßenbeleuchtung oder an Fahrzeugen genutzt, wodurch es einen klaren Signalcharakter hat und Verwechslungen mit Brems- oder Warnlichtern vermeidet.
Rot gilt zwar in vielen Kulturen intuitiv als Warnfarbe, ist aber im Straßenverkehr schon anderweitig belegt — als Bremslicht, Rücklicht und Stoppsignal an Ampeln. Würden Einsatzfahrzeuge ebenfalls mit Rot blinken, ließen sich diese Warnsignale schlechter unterscheiden, was gefährlich wäre. Die Wahl von Blau schafft also eine eindeutige, international weitgehend standardisierte Erkennbarkeit und Signalwirkung, ohne mit bestehenden Signalfarben zu konkurrieren.
Zusätzlich zeigt die Forschung, dass blinkendes Blaulicht im Straßenverkehr bei Autofahrern zu einer schnelleren Reaktion und größeren Aufmerksamkeit führt als andere Farben. In Summe ist Blau also eine technisch und psychologisch sinnvolle Wahl: maximaler Kontrast, minimale Verwechslungsgefahr und hohe Durchsetzungskraft in komplexen Lichtsituationen.