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War­um zieht es wie Hecht­sup­pe?

„Hier zieht’s wie Hecht­sup­pe“ – wer die­sen Aus­druck hört, denkt sofort an kal­te Zug­luft. Mit Fischen oder einer Sup­pe hat die Rede­wen­dung jedoch nichts zu tun. Sie geht viel­mehr auf das Jid­di­sche zurück. Dort bedeu­tet „hech supha“ so viel wie „star­ker Sturm“ oder „hef­ti­ger Wind“.

Im Deut­schen wur­de dar­aus im Lauf der Zeit „Hecht­sup­pe“, weil das ver­trau­ter und bild­haf­ter klang. So hat sich der Aus­druck in die All­tags­spra­che ein­ge­schli­chen, obwohl er wört­lich völ­lig unsin­nig wirkt. Gemeint ist schlicht: Es zieht hier gewal­tig.

Die Wen­dung ist ein schö­nes Bei­spiel dafür, wie Sprach­bil­der wan­dern, sich ver­än­dern und neu gedeu­tet wer­den – bis sie im All­tag kaum mehr hin­ter­fragt wer­den.