Warum haben Menschen unterschiedliche Augenfarben?

Die Farbe unserer Augen entsteht durch ein faszinierendes Zusammenspiel von Genetik, Licht und Biologie. Entscheidend ist dabei die Pigmentierung der Regenbogenhaut (Iris) und wie sie Licht reflektiert und streut. Das Pigment Melanin spielt die Hauptrolle: Viel Melanin sorgt für braune Augen, wenig für blaue – und dazwischen entstehen grüne oder graue Nuancen. Interessanterweise gibt es keine „blauen Pigmente“ im Auge: Blaue Augen wirken blau, weil Licht im wenig pigmentierten Gewebe der Iris gestreut wird – ein Effekt ähnlich dem blauen Himmel.
Welche Augenfarbe ein Mensch bekommt, wird von mehreren Genen beeinflusst, vor allem OCA2 und HERC2 auf Chromosom 15. Sie steuern, wie viel Melanin in die Iris eingelagert wird. Doch weil mehrere Gene zusammenspielen, ist die Vererbung komplexer als „braun dominiert über blau“. So können auch zwei Eltern mit braunen Augen ein Kind mit grünen oder blauen Augen bekommen.
Evolutionär gesehen war ursprünglich dunkle Augenfarbe verbreitet, da sie in sonnenreichen Regionen besser vor UV-Licht schützt. Helle Augen entstanden vermutlich erst später durch Mutationen in nördlicheren Breiten mit weniger Sonnenlicht – ein Beispiel dafür, wie sich der menschliche Körper an unterschiedliche Umweltbedingungen anpasst.