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Wird man Krebs jemals hei­len kön­nen?

Krebs ist eine der kom­ple­xes­ten Krank­hei­ten, weil er nicht „eine“ Erkran­kung ist, son­dern vie­le sehr unter­schied­li­che, die jeweils aus gene­tisch ent­ar­te­ten Kör­per­zel­len ent­ste­hen. Jede Tumor­art, jeder Pati­ent und sogar jede ein­zel­ne Krebs­zel­le kann unter­schied­li­che Muta­tio­nen und Eigen­schaf­ten auf­wei­sen, was eine ein­heit­li­che „Hei­lung“ erschwert. Den­noch hat die Krebs­for­schung in den letz­ten Jahr­zehn­ten enor­me Fort­schrit­te gemacht: Vie­le Tumo­ren, die frü­her fast immer töd­lich waren, kön­nen heu­te geheilt oder zumin­dest lan­ge kon­trol­liert wer­den – etwa man­che Leuk­ämien, Brust- oder Hoden­tu­mo­ren. Moder­ne Metho­den wie ziel­ge­rich­te­te The­ra­pien und Immun­the­ra­pien ver­bes­sern die Hei­lungs­chan­cen wei­ter, indem sie Krebs­zel­len gezielt angrei­fen oder das Immun­sys­tem schär­fen.

Die gro­ße Visi­on, „den“ Krebs voll­stän­dig zu hei­len, steht aber noch aus. Ein ent­schei­den­des Hin­der­nis ist die Viel­falt und Wand­lungs­fä­hig­keit von Tumo­ren: Sie kön­nen The­ra­pien ent­kom­men, sich gene­tisch ver­än­dern und Meta­sta­sen bil­den. Des­halb geht die For­schung zuneh­mend dazu über, Krebs als eine chro­ni­sche, aber beherrsch­ba­re Erkran­kung zu sehen – ähn­lich wie Dia­be­tes oder HIV. Schon jetzt leben vie­le Pati­en­ten jah­re­lang mit Krebs in Remis­si­on oder unter Kon­trol­le, bei guter Lebens­qua­li­tät.

Lang­fris­tig arbei­ten Wis­sen­schaft­ler an Prä­ven­ti­ons­stra­te­gien, noch prä­zi­se­ren Immun­the­ra­pien und Gen­the­ra­pien, die das Risi­ko von Tumo­ren an der Wur­zel bekämp­fen könn­ten. Es ist also rea­lis­tisch, dass wir Krebs­ar­ten immer bes­ser hei­len oder ver­hin­dern kön­nen. Aber die Vor­stel­lung einer uni­ver­sel­len „Krebs­hei­lung“ für alle Typen und Sta­di­en bleibt vor­erst eine Hoff­nung. Die Wis­sen­schaft zeigt: Je mehr wir über die Bio­lo­gie von Krebs ler­nen, des­to mehr Wege tun sich auf – und die Erfol­ge von heu­te sind ein Vor­ge­schmack auf das, was mög­lich sein wird.

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