Warum verändert sich die Stimme, wenn man Helium einatmet?

Wenn man Helium einatmet und danach spricht, klingt die Stimme plötzlich hoch und quietschend – fast wie bei einer Comicfigur. Der Grund dafür liegt nicht in den Stimmbändern selbst, sondern im Gas, das die Schallwellen transportiert. Unsere Stimme entsteht, weil Luft aus der Lunge durch die Stimmbänder strömt und diese in Schwingung versetzt. Der entstehende Ton breitet sich dann durch die Luft in unserem Rachen und Mundraum aus.
Helium ist jedoch deutlich leichter als normale Luft. Schallwellen bewegen sich darin viel schneller – fast dreimal so schnell wie in Luft. Dadurch verändern sich die Resonanzeigenschaften der Hohlräume im Mund- und Nasenraum. Sie verstärken plötzlich andere Frequenzen, vor allem die höheren, und lassen tiefe Töne schwächer wirken. Die Grundfrequenz der Stimme, die von den Stimmbändern abhängt, bleibt dabei gleich, doch der Klang verschiebt sich nach oben.
Deshalb klingt die Stimme nach Heliumeinatmung so ungewohnt hoch. Sobald das Gas wieder ausgeatmet und durch normale Luft ersetzt ist, normalisieren sich auch die Schallgeschwindigkeit und die Resonanz – und die Stimme klingt wieder wie zuvor.