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War­um gibt es Wege­kreu­ze?

Wege­kreu­ze ent­stan­den ursprüng­lich als Aus­druck christ­li­chen Glau­bens, aber auch aus sehr prak­ti­schen und sozia­len Moti­ven. Schon im Mit­tel­al­ter wur­den sie an Stra­ßen, Feld­we­gen und Kreu­zun­gen errich­tet, oft von Pri­vat­per­so­nen oder Dorf­ge­mein­schaf­ten. Ein Grund war das Bedürf­nis, den Rei­sen­den unter­wegs eine Gele­gen­heit zum Inne­hal­ten und Beten zu geben — Wege­kreu­ze dien­ten als sicht­ba­re Zei­chen des Glau­bens, als Schutz­sym­bol und Mah­nung zur Besin­nung. Beson­ders an gefähr­li­chen Stel­len, wie stei­len Päs­sen oder unfall­träch­ti­gen Kreu­zun­gen, gal­ten sie als Bit­te um gött­li­chen Bei­stand oder Dank für über­stan­de­ne Gefah­ren.

Zudem erfüll­ten sie sozia­le und kul­tu­rel­le Funk­tio­nen: Wege­kreu­ze mar­kier­ten Gren­zen, Treff­punk­te oder sogar Gerichts­stät­ten. Nicht sel­ten erin­nern sie auch an kon­kre­te Ereig­nis­se wie einen Unfall, ein Gelöb­nis oder einen Todes­fall an Ort und Stel­le. Sie wur­den von Stif­tern nicht nur aus Fröm­mig­keit, son­dern auch, um für die eige­ne See­le oder die von Ver­stor­be­nen Für­bit­ten zu erbit­ten, auf­ge­stellt.

Ihr Fort­be­stehen bis heu­te hat auch mit Tra­di­ti­on und regio­na­ler Iden­ti­tät zu tun. Wege­kreu­ze sind Teil der Land­schaft gewor­den, Denk­ma­le des Glau­bens und Aus­druck einer Ver­bin­dung zwi­schen Mensch, Natur und Tran­szen­denz. Sie prä­gen vie­ler­orts noch immer das Bild länd­li­cher Wege, nicht zuletzt als kul­tu­rel­les Erbe.