Werden Schnecken mit Häusern geboren?

Ja, Schnecken mit Häusern – also sogenannte Gehäuseschnecken – werden tatsächlich mit einem winzigen Häuschen geboren. Dieses erste Häuschen, das bereits beim Schlupf aus dem Ei vorhanden ist, nennt man Primärgehäuse oder Embryonalgehäuse. Es ist dünn und durchsichtig, wächst aber mit der Schnecke mit, indem die Schnecke kontinuierlich Kalk aus ihrer Nahrung und Umgebung einlagert. Die Schnecke produziert ihr Gehäuse selbst durch eine Drüse im Mantelgewebe, die an der Gehäuseöffnung sitzt. So spiralisiert sich das Haus mit der Zeit weiter, wobei der ursprüngliche Kern stets erhalten bleibt.
Wird das Häuschen beschädigt, können Schnecken kleinere Risse reparieren – allerdings nur, solange sie genug Kalzium aufnehmen und das Gehäuse nicht zu stark zerstört ist. Ist das Haus jedoch vollständig zerstört, überlebt die Schnecke meist nicht, da es nicht nur Schutz vor Fressfeinden bietet, sondern auch vor dem Austrocknen und Temperaturschwankungen.
Interessant ist, dass die Form des Hauses genetisch vorgegeben ist und sich bei der jeweiligen Art kaum verändert. Auch wenn es individuell größer oder kleiner ausfällt, bleibt die typische Spiralform – ob spitz, kugelig oder flach – konstant und zeigt, wie präzise die Natur dieses biologische Wunderwerk geplant hat.