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Woher kommt der April­scherz?

Der April­scherz, bei dem Men­schen am 1. April mit erfun­de­nen Geschich­ten oder klei­nen Strei­chen her­ein­ge­legt wer­den, hat eine lan­ge, aber geheim­nis­vol­le Geschich­te. Eine der bekann­tes­ten Erklä­run­gen führt uns ins Frank­reich des 16. Jahr­hun­derts: Dort ver­leg­te König Karl IX. den Jah­res­be­ginn per Kalen­der­re­form vom 1. April auf den 1. Janu­ar. Eini­ge Men­schen hiel­ten jedoch wei­ter an der alten Tra­di­ti­on fest – aus Unwis­sen­heit oder Trotz. Sie wur­den von ande­ren ver­spot­tet und mit Ein­la­dun­gen zu erfun­de­nen Fes­ten oder sinn­lo­sen Auf­ga­ben geneckt. Dar­aus, so die Theo­rie, ent­wi­ckel­te sich das Ver­gnü­gen, ande­re am 1. April aufs Glatt­eis zu füh­ren.

Doch auch älte­re Wur­zeln könn­ten den Brauch mit­ge­prägt haben. Schon in der Anti­ke fei­er­te man zu Früh­lings­be­ginn das römi­sche Fest „Hila­ria“, bei dem Ver­klei­dun­gen, Umkehr der Rol­len und Scha­ber­nack erlaubt waren. Auch mit­tel­al­ter­li­che Nar­ren­fes­te oder die sprung­haf­ten Wet­ter­ka­prio­len des Monats April könn­ten die Vor­stel­lung vom „Scherz­mo­nat“ genährt haben – ein Monat, der selbst stän­dig alle Erwar­tun­gen unter­läuft.

In deutsch­spra­chi­gen Quel­len taucht der Aus­druck „jeman­den in den April schi­cken“ spä­tes­tens im 17. Jahr­hun­dert auf. Seit­her hat sich der April­scherz über Län­der­gren­zen hin­weg eta­bliert – vom harm­lo­sen Kin­der­spaß bis hin zu auf­wen­dig insze­nier­ten Medi­en-Gags. Wo genau der Ursprung liegt, bleibt unklar – aber viel­leicht liegt gera­de dar­in sein Reiz: Ein Brauch, der sich selbst nicht ganz ernst nimmt.

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