Hat Christoph Kolumbus wirklich als Erster Amerika entdeckt?

Kolumbus war keineswegs der Erste in Amerika. Schon etwa 500 Jahre vor ihm erreichten die Wikinger unter Leif Eriksson das heutige Neufundland und gründeten dort die kleine Siedlung „L’Anse aux Meadows“. Archäologische Funde belegen das eindeutig. Und noch viel wichtiger: Die amerikanischen Kontinente waren längst dicht besiedelt – Millionen indigener Menschen lebten dort seit Jahrtausenden, mit hochentwickelten Kulturen und Städten.
Was Kolumbus tatsächlich gelang, war etwas anderes: Mit seiner Reise von 1492 schuf er die erste dauerhafte und systematische Verbindung zwischen Europa und Amerika. Diese Entdeckung aus europäischer Sicht führte zu einer Zeitenwende: Kolonialismus, Austausch von Waren und Krankheiten, aber auch zu Zerstörung und Leid für die einheimische Bevölkerung. Insofern ist es irreführend, von „Entdeckung“ zu sprechen – treffender wäre: Er leitete den Beginn einer neuen Epoche ein, die die Weltgeschichte radikal veränderte.