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War­um wird man betrun­ken, wenn man Alko­hol trinkt?

Alko­hol ist ein Zell­gift, das heißt, nach jedem Alko­hol­genuß muss der Kör­per den auf­ge­nom­me­nen Alko­hol abbau­en, um den Scha­den zu begren­zen. Ein hal­ber Liter Bier (4%) ent­hält etwa 20 Gramm rei­nen Alko­hol (Etha­nol). Schon in Mund und Spei­se­röh­re wer­den gerin­ge Men­gen davon auf­ge­nom­men, im Magen noch ein­mal ca. 2 Gramm und der Rest gelangt über den Dünn­darm ins Blut. Wie gut Alko­hol auf­ge­nom­men wird, hängt haupt­säch­lich von der Nah­rungs­zu­sam­men­set­zung und ‑men­ge sowie vom Geschlecht ab. Beim “sozia­len Trin­ken”, also einem Glas Wein zum Essen, erreicht der Alko­hol bei­spiels­wei­se erst gar nicht den Dünn­darm, son­dern wird bereits im Magen durch die dort vor­han­de­ne Alko­hol­de­hy­dro­ge­na­se abge­baut. Wer­den aber grö­ße­re Men­gen Alko­hol auf nüch­ter­nen Magen getrun­ken, gelan­gen die­se recht schnell in den Dünn­darm, des­sen gro­ße Resorp­ti­ons­flä­che dann für eine voll­stän­di­ge Auf­nah­me sorgt. Dies erklärt auch den Umstand, war­um man auf nüch­ter­nen Magen schnel­ler betrun­ken wird.

Was bewirkt er nun aber wenn er sich in unse­rem Kör­per befin­det? Alko­hol eig­net sich auch als Haus­halts­rei­ni­ger, weil er gut Fett löst. Und genau die­se fett­lö­sen­de Kraft lüf­tet das Geheim­nis des Alko­hol-Rauschs. Tat­ort ist das Gehirn: Haar­fei­ne Blut­ge­fä­ße ver­tei­len die Alko­hol­mo­le­kü­le über das gesam­te Gewe­be. Tref­fen Alko­hol­mo­le­kü­le auf ein­zel­ne Ner­ven­zel­len, set­zen sie sich begie­rig auf ihre Fett­hül­le. Der Alko­hol ent­fal­tet sei­ne Fett­lö­se­kraft und ver­ur­sacht eine bio­che­mi­sche Ket­ten­re­ak­ti­on. Die ange­grif­fe­nen Zel­len schüt­ten den eupho­ri­sie­ren­den Boten­stoff Dopa­min aus.

Benach­bar­te Zel­len im Beloh­nungs­zen­trum des Gehirns neh­men das Dopa­min über spe­zi­el­le Rezep­to­ren auf. Das ist der Start­schuss für ein Feu­er­werk an Glücks­ge­füh­len: Wei­te­re Boten­stof­fe wer­den aus­ge­schüt­tet — für das zen­tra­le Ner­ven­sys­tem ein rausch­haf­ter Zustand. Um die­sen Kick zu wie­der­ho­len, trin­ken wir wei­ter. Zwei Gläs­chen spä­ter schlägt der posi­ti­ve Effekt ins Gegen­teil um, aller Zau­ber ist ver­flo­gen, die Wirk­lich­keit nur noch ein Zerr­spie­gel. Und das pas­siert im Gehirn: Die Ner­ven­zel­len fah­ren ihre Andock­stel­len für das Dopa­min ein und der “Glücks­stoff” prallt von den Zell­wän­den ab. Nun ist end­gül­tig Schluss mit lus­tig. Man wird hun­de­mü­de, kann sei­ne Bewe­gun­gen nicht mehr kon­trol­lie­ren und will nur noch eins: nach Hau­se und den Rausch aus­schla­fen.

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